Replik Leuchten, Karl-Marx-Allee
Berlin, Deutschland
Die Karl-Marx-Allee, die zuerst Stalinallee hieß, war die Vorzeigestraße des damaligen Ost-Berlins. Die „erste sozialistische Straße“ auf deutschem Boden entstand nach den verheerenden Kriegszerstörungen im stalinistisch-neoklassizistischen Stil der 1950er Jahre. Nun ist der gesamte Straßenbereich der Karl-Marx-Allee zwischen Otto-Braun-Straße und Straußberger Platz erneuert worden – als Teil der denkmalgerechten Aufwertung der Berliner Mitte. Auch die futuristisch gestaltete Straßenbeleuchtung aus den 1960er Jahren sollte in die Nähe des Alex zurückkehren.
Zwischen 1962 und 1969, als die Blockbauten in diesem Straßenabschnitt fertig gestellt worden, wurden hier die Auslegerleuchten der VEB „Leuchtebau Leipzig“ installiert. Das Design der Laternen war eher kühn gestaltet und unterschied sich von den damals typischen Straßenleuchten der Stadt. Nach nur sieben Jahren wurden sie — vermutlich aus Gründen der Vereinheitlichung – demontiert und gegen die Leipziger Tropfenleuchte, eines der weit verbreiteten Standard-Leuchtenmodelle der DDR, getauscht.
Nach fast 60 Jahren sind in der Karl-Marx-Allee 39 originaltreue Repliken der ehemaligen DDR-Leuchte ins Stadtbild zurückgekehrt. Mit ihren 15,5 Meter hohen, sechseckigen Lichtmasten erinnern sie an fast vergessene Zeiten. Mit zeitgemäßer Lichttechnik wird somit die außergewöhnliche Lichtgestaltung der 1960er Jahre wieder erlebbar.
Projekt: Neubau der Straßenbeleuchtung im Design der 1960er Jahre
Kuinde: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz / Landesdenkmalamt Berlin
Fotograf: Claus Boeckh