Der öffentliche Raum muss wieder natürlicher werden, um menschlicher zu sein. Wie kann Licht dabei helfen?

Wir möchten Gestalter dabei unterstützen, subtil geschichtete öffentliche Räume zu schaffen, die neutral, einfach und authentisch in Form und Funktion sind. Zeitlose und integrative Räume, die wirklich geteilt werden: wo das Verhalten nicht beobachtet, vorgeschrieben oder manipuliert wird, wo die Menschen sich nicht der Masse anpassen
müssen, sondern sie selbst sein können.

Ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind, begegnen wir ständig allen Arten von natürlichem Licht: direkt und indirekt, tagsüber und nachts. Die Sonne gibt je nach Stunde, Wetter und Jahreszeit verschiedene Arten von Licht ab. Auch nach Sonnenuntergang erleben wir ihr reflektiertes Licht als Mondschein, das Licht der Sterne, die Reflexionen auf einer Wasseroberfläche oder ein sanftes Glühen auf dem Schnee, der die Berggipfel bedeckt.

Mit künstlichem Licht wollen wir diese natürlichen Erscheinungen nicht imitieren. Stattdessen begreifen wir Licht wie eine Zutat für »Malerei«. Künstler wie Ruysdael, Mesdag oder Israëls malten halluzinierende Himmel über niedrigen Horizonten, sommerliche Strandszenen und wilde Meereslandschaften, in denen die Wellen von der Leinwand zu plätschern scheinen. Sie schufen Licht nur mit Pinsel, Farbe und Emotion.

Diese kraftvollen Bilder haben die Fähigkeit, uns in eine andere Welt zu entführen.